Verharmlosung und Verherrlichung des Nationalsozialismus, Neonazismus

Der Verein Gedächtnisstätte in Borna

19.11.2008

In Borna existiert seit dem März 2007 ein Wallfahrtsort für Geschichtsrevisionisten, sowie Alt- und Neonazis in der Röthaer Straße, in einem Haus der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft.
Dahinter steckt der Vlothoer Verein “Gedächtnisstätte für die Opfer des Zweiten Weltkrieges durch Bomben, Verschleppung, Vertreibung und in Gefangenenlagern”, deren Gründerin die Witwe Ursula Haverbeck-Wetzel und heutiger Vorsitzende Wolfram Schliedewitz ist. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, an die „deutschen Opfer“ von Bombardements, Vertreibungen und anderer Taten zu erinnern, die einseitig als, an den Deutschen im Zweiten Weltkrieg begangene Verbrehen betrachtet werden. Der Verein sieht sich einer einseitigen Behandlung von Opfern in der BRD gegenüber und möchte gerne einen Ort der Stille und des Erinnerns für die vergessenen Opfer bilden.

Dazu gibt es in dem Anwesen am Stadtrand auch viel Gelegenheit. Hier wurde bereits eine Ausstellung unter dem Namen „Ein Deutsches Trauerspiel“ eröffnet, des Weiteren ist ein großer Gedenkpark geplant (teilweise auch schon umgesetzt), ähnlich dem Dresdner Heidefriedhof sollen hier mehrere Stelen im Kreis aufgestellt werden, in der Mitte des so genannten germanischen “Thing-Platzes” steht ein großes Metallkreuz. Finanziell werden der Verein und das Gelände durch den Architekten Ludwig Limmer (seit seinem Tod durch dessen Sohn Hans Christian Limmer und dessen Mutter Gisela Limmer) getragen. Dieser war auch Mitglied im oben genannten Verein, bei Familie Limmer wurden im Rahmen einer Hausdurchsuchung 2005 diverse Holocaustleugnende Schriften vorgefunden. Des Weiteren stehen finanziell zur Seite der Bauunternehmer Günther Kissel (Schatzmeister des Vereins).

Hinter dem Verein stehen die Personen des Vlothoer “Colegium Humanum”, einem bundesweit bekannten Zentrum der HolocaustleugnerInnen, allen voran die Witwe Ursula Haverbeck-Wetzel. Auch "Prominenz" wie Horst Mahler verkehrten hier regelmäßig. Nach dem Verbot des CH im Mai 2008 ist nun zu befürchten, dass der Verein seine neue Hauptwirkungsstätte nach Sachsen verlegt. U.a. fand hier bereits eine Veranstaltung mit dem Krankenpfleger von Rudolf Hess statt, dazu reisten 100 Neonazis an.

Zuletzt aktualisiert am 10.01.2024